The monster's under my bed.


Diese ganzen Gefühle und Emotionen in mir waren zu viel. Die Schmetterlinge in mir flogen gegen meinen Bauch auf der Suche nach Platz. Ich habe das Gefühl platzen zu müssen, wenn ich niemanden von dieser Liebe erzähle. Oder ich müsste Gift trinken, denn dann sterben Schmetterlinge schließlich, oder?

Mittwoch, 9. Januar 2013

The moment of truth.


Wenn Maja so an ihre bisherigen Beziehungen dachte was wirklich nicht wenige waren, merkte sie schon, dass sie am Ende jedes Mal eine Gewisse Schuld trug. Denn auch wenn sie es hasste Single zu sein, war es immer sie gewesen, die sich entfernte hatte oder sogar Schluss gemacht hatte. Die Jungs hatten sie irgendwann einfach gelangweilt, sie war eben sehr anspruchsvoll. Sie stellte hohe Ansprüche, dass war klar. Der Typ musste einen guten Charakter haben, ein bisschen Macho sein, sie trotzdem auf Händen tragen und dazu noch gut aussehen. Allein das war schon schwer zu erreichen, doch dazu verlangte Maja noch etwas. Sie wollte eine Liebe, die beinahe explodierte. Sie wollte keine Langweile. Rene und sie ergänzten sich nicht, sie prallten gegeneinander und liebten sich dabei. Lotte, die schon viele Streits zwischen ihnen mitbekommen hatte, hatte mal gesagt, dass das zwischen ihnen gut und groß sein musste, wenn es die ganzen Streit wert war. Es war groß, so groß wie Rene und wie Majas Stolz. Es war so gut wie kaum etwas in ihrem Leben. Und Lotte hatte recht die Kriege, die sie führten waren grausam und machten aus ihrer Beziehung einen Kampfschauplatz. Doch ihre Liebe hatte immer die Trümmer wieder aufgebaut -bis heute. Denn inzwischen gab es zu viele Nebenschauplätze. Frieden war ausgeschlossen und Kapitulation die letzte Möglichkeit. Ihre Liebe war etwas wundervolles gewesen, voller Hochs und Tiefs. Doch inzwischen waren nur noch Tiefs geblieben und die Liebe, die einst so stark gewirkt hatte war bis auf ihre Grundmauern zerstört.
[...]
„ Machst du mit mir Schluss?“, fragte sie und sah ihn dabei fest in die Augen in der Hoffnung er könnte dann nicht „Ja“ sagen. Einen kurzen Moment blickte er sie durchdringend an, fast als würde er bis in ihre Seele sehen. Und um seine Mundwinkel zuckte es, ein Anflug von seinem schönsten Lächeln war zu sehen, als würde ihm gefallen was er sah. Doch dann war sein Gesicht wieder hart. „ Ja“, flüsterte er und ihre Welt zerbrach in Millionen Stücke. Bevor sie auch nur in Tränen ausbrechen konnte, setzte er noch etwas hinter her „Ich muss, bevor es noch schlimmer zwischen uns wird. Unsere Liebe ist wie eine Handgranate. Sie kann jederzeit hoch gehen. Und wenn sie das tut. Zerfetzte es uns beiden.“ Sie wollte ihm sagen, dass es sie jetzt schon zerfetzte und das sie lieber mit ihm drauf ging, als alleine. Doch anstatt etwas zu sagen, fing sie an zu schluchzen. Wer weiß vielleicht hätte Rene es sich nochmal anders überlegt, wenn die Blondine ihm das und all die anderen Dinge, die sie auf dem Herzen hatte, gesagt hätte. Aber sie schwieg und so gab es nichts, was ihn hätte umstimmen können. „Also ist das jetzt das Ende?“, wollte sie mit erstickter Stimme wissen. Sie hatte sich wieder ein bisschen beruhigt. Doch es brach ihm immer noch das Herz sie so zu sehen. Er hatte während sie geweint hatte, nichts anderes getan als sie anzusehen und machte auch jetzt nichts anderes. „Scheint so“, gab er leise zurück. „Würdest du mich vielleicht noch einmal küssen, so als wäre nichts zwischen uns kaputt?“, bat sie voller Verzweiflung und drückte sich an ihn. Eine Sekunde glaubte sie, die Verzweiflung würde sie umbringen. Aber dann begann Rene sie zu küssen, anstatt zu antwortet, obwohl der Kuss irgendwie eine Antwort war. Und er küsste sie stürmisch und leidenschaftlich. Und es wirklich fast als hätten sie sich nicht gegenseitig zerfetzt.
Ein letztes Mal ließen sie einander spüren, was sie verband. Diese große Sache zwischen ihnen, die keine Namen hatte und die alles wieder gut machte, was sie einander antaten. Diese unglaubliche Liebe, die die Narben heilte, die sie sich gegenseitig zufügten. Als sie miteinander schliefen, verstand Maja auch, wie Rene hatte sagen können, dass er sie so sehr liebte, dass es weh tat. Denn als sie miteinander schliefen, spürte sie nicht nur ihre Tränen auf den Lippen, sondern auch seine. Er weinte, weil er sie liebte, so sehr und sie trotzdem verließ.
An den Trennungen ihrer bisherigen Beziehungen war Maja fast immer schuld gewesen. Sie hatte sich von den Typen entfernt oder selbst Schluss gemacht. Doch von Rene hatte sie sich niemals absichtlich entfernt und er hatte mir ihr Schluss gemacht. Und als er sie jetzt so voller Bitterkeit küsste, war sie sich sicher, dass es dieses Mal wirklich nicht ihre Schuld war.
 [Septembersonne]

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen